kathis blog

Wednesday, January 25, 2006

POSTMODERNE; FEMINISMUS

REFERAT

Hallo. Wir sind Elif und Kathi und wir halten heute ein Referat über Postmoderne und den Feminismus.
Aber was ist die Postmoderne eigentlich?

Der Begriff der Postmoderne wurde in den 1970er Jahre von Jean Francois Lyotard eingeführt. Das war ein französischer Philosoph und der Begriff der Postmoderne stammt eigentlich aus der Architektur. Er legt dar, dass die großen Stile an ihr Ende geraten sind und die Zeit der großen Stile vorbei ist. Stattdessen ist jetzt der Eklektizismus angesagt. Das bedeutet eine Mischung der verschiedensten Stile zu einem Neuen.
In den 1980ern und 90er Jahren entwickelte sich dann der Begriff der „Postmodernen Anthropologie.“
Die postmoderne Kritik in der Anthropologie hat im wesentlichen nur den nordamerikanischen und den deutschen Teil verändert. In Großbritannien, Skandinavien, im niederlländischen und französischsprachigem Europa, hat die Postmoderne in der Anthropologie eher das zusammengefasst, was ohnehin schon Haupttendenz war.

Diese Kritik baut auf 3 Voraussetzungen auf:
Sie hat den Strukturalismus und den Funktionalismus transzendiert
Die deutsche und nordamerikanische Anthropologie stagnierte bzw. verlor an Bedeutung
Neue soziale Bewegungen. Insbesondere die der Frauen, der Dritten Welt und der ethnischen Minderheiten. Dazu später noch genauer.

Die wichtigsten Vertreter der Postmoderne sind George E. Marcus, Michael Fischer sowie James Clifford. Aber auch Talal Asad und Stephen A. Tyler haben die Postmoderne geprägt.
Marcus und Clifford gaben ein für die Postmoderne elementares Werk. „Writing culture“ heraus. Es erschien 1986, basierend auf einer Konferenz zum Thema: „The Making of ethnographic Texts“ in New Mexico. Das Werk setzt sich aus Kapiteln von neun unterschiedlichen Wissenschaftern zusammen, wobei 7 davon Anthropologen sind. Ein Hauptthema in diesem Werk ist, dass sich Anthropologie von der Annahme wissenschaftlicher Ethnographie wegbewegt bzw. wegbewegen soll und sich mehr mit dem Studium der ethnographischen Texte selbst befassen soll.
Clifford kritisiert vor allem, dass Ethnographie alleine nicht eine Kultur als Ganzes repräsentieren kann, weil das Geschriebene nie vollständig sein kann und immer auch objektiv ist. Er lehnt Ethnographie als solche nicht ab, aber man soll sich immer in Erinnerung rufen, dass das eben nur ein Text über eine Kultur ist und somit auch fehlerhaft bzw. unvollständig sein kann.
Da uns leider die Zeit fehlt, genauer über die einzelnen Artikel zu sprechen, müsst ihr das selber nachlesen. Das Buch sieht so aus und es gibt es in der Handbibliothek.

Feminismus

Eine der wichtigsten Persönlichkeiten des Feminismus in der Anthropologie war ein Mann. Sein Name war Edwin Ardener. Er behauptete, dass es in jeder Gesellschaft Gruppen gibt, die mehr zu sagen haben als andere. Demzufolge gibt es auch Gruppen, die weniger zu sagen haben als andere. Diese nannte er „muted group“. Die wichtigste dieser stummen Gruppen sei die der Frauen. Da diese die Welt anders sehen als Männer, haben sie es schwer sich zu behaupten. Dies ist eben auch in der Anthropologie so. eine der ersten, die sich mit dieser Thematik befasst, war Henrietta Moore. Sie zeigte auf, dass Frauen lange Zeit nur als profane Objekte angesehen wurden und man könnte man schon fast sagen gesehen wurden.
Für die Ursache, dass Frauen in der Anthropolgie kaum vertreten sind, gibt Moore 3 Gründe an:

Ghettoisierung:Moore krisisiert, dass die Anthropolgie der Frauen so wie eine Subdisziplin behandelt wird, und nicht so richtig für voll genommen wird.
Die Annahme einer „universal women“: Moore stellt fest, dass Frauen nicht gleich Frauen sind, obwohl das oft so gesehen wird. Eine farbige Frau Z.B. denkt anders als eine weiße und dies sollte auch berücksichtigt werden.
Rassismus bzw. Ethnozentrismus: Die Menschen haben verschiedene Identitäten, die miteinander verbunden sind. Eine schwarze Frau aus London ist nicht nur schwarz, eine Frau und Londonerin, sondern definiert sich noch über viele andere Aspekte.

Einen beträchtlichen Beitrag zur feministischen Anthropolgie, lieferte
Eleanor Burke Leacock
Eleanor Burke Leacock wird am 2.7. 1922 in NY geboren. Schon von Kind an, interressiert sie sich sehr für fremde Kulturen. In der Schule ist sie immer eine Außenseiterin und deshalb beschließt sie, nie einen Menschen zu diskriminieren, weil sie selbst stets diskriminiert wurde.
Sie interessiert sich immer mehr für marxistische Theorien, tritt radikalen Gruppierungen bei und fliegt deshalb aus dem College.
Ab 1942 besucht sie dann das Barnard College und heiratet Richard Leacock einen freischaffenden Filmemacher.
Am College lernt sie viele Anthropolgen kennen unter anderem auch Ruth Benedict.
Der Schwerpunkt ihrer Arbeiten ist die feministische marxistische Anthropolgie. Diese Richtung war vor Leacock noch nicht etabliert und Leacock vereint Praxis mit Theorie.
Ihre Feldforschung beginnt sie 1950 in Kanada um dort Indianer zu beobachten. Nach längerem Reisen findet sie schließlich ihre Gruppe: die Montagnais-naskapi auf Labrador.
1952 macht eleanor leacock das Doktorrat, aber ihre Arbeit wird erst nach einer Intervention von marshall Sahlins publiziert. Es dauert 11 Jahre bis sie eine Anstellung als Anthropologin findet. Sie gilt als zu radikal und ist außerdem dreifache Mutter was die Jobsuche weiter erschwert.
Außerdem kommt Eleanor Leacock zu dem Ergebnis, dass Frauen in jeder Gesellschaft einen wichtigen ökonomischen Status haben, es aber darauf ankomme, in welchem Verhältnis die Haushaltsökonomie zur Gesamtökonomie steht; Eine zweite Erkenntnis: Bisher hatten hauptsächlich Männer Feldforschung betrieben, und diese waren blind gegen das Handeln der Frauen. Sie kritisiert also den Androzentrismus.
Auch Ilse Lenz war eine bedeutende Persönlichkeit für dieses Thema.
Ein weiteres Problem, warum die Frauen eine eher geringer Rolle spielten ist auch, dass dadurch, dass die Forscher Männer sind, ihnen der Zugang zu Frauenbereichen häufig unmöglich ist.

Zusammenfassend lässt sich zu der feministischen Ethnologie sagen, dass die Erforschung der geschichtlichen Produktionsweisen neu unternommen werden muss. Produktionsverhältisse können nicht ausreichend begriffen werden, wenn die Geschlechterverhältnisse nicht sorgfältig einbezogen sind. Das gilt bis in Sprache, Begriff, Theorie. Die Arbeit ist auch deswegen schwierig, weil für die angemessene Wahrnehmung von Frauen Begriffe nicht einfach vorliegen und auch Feministinnen sich selbst aus einer Unterwerfungssprache erst herausarbeiten.